Partille CUP 2013 - Der Bericht

von

Erlebnisreise ins Handball-Mekka endet mit vielen Erfolgen in allen Lebenslagen

Wie jedes Jahr waren wir wieder aufgebrochen, um in Göteborg mit 20.000 anderen Spielern und Spielerinnen aus mehr als 1.000 Teams Spaß zu haben, Kontakte zu knüpfen und uns auf ein großes Handball-Abenteuer einzulassen.

 

Die Coaches Uli, Axel O., Joni und Berger mit ihren Betreuern Anja D., Axel S., Ekkehard und Anja K. hatten sich vorgenommen, so lang wie möglich im Turnier zu bleiben. Nur leider hatten wir auch diesmal unsere Rechnung ohne die Witterungsverhältnisse, kleine Verletzungen, gegnerische Handballinternate, sowie ab und zu unerklärliche Motivationsschwankungen in Halbzeit 1 und 2 unserer 38 Kids gemacht. Daher war der Samstag komplett spielfrei und man konnte diversen Hobbies nachgehen, doch dazu später mehr.

Durch das Turnier begleitet von der neuen informativen Handy-Ergebnis-APP des Partille CUPs waren wir Sekunden nach Spielende über Freud und Leid des jeweils anderen Teams auf anderen Plätzen im Bilde - so wie auch Sie, die daheimgebliebenen Eltern, Freunde und Bekannte, richtig?! Wir finden: „Einfach toll dieses neue Spielzeug!“

 

Doch nun zu den Teams und deren Erlebnisse im Einzelnen:

GIRLS 12 – Coach Uli – „Når vi er i Partille…“ (Song)

Ein jähes Ende nach beeindruckender, aufopferungsvoller Vorrunde mit drei Siegen mussten die 12-jährigen Damen im 1/16-Finale des A-Pokals hinnehmen, als man mit 8:16 gegen das dänische Internats-Team TIK Taastrup verlor. Allerdings vergaßen die Mädels es schnell wieder, denn sie erinnerten sich noch gern an den Sieg (wie 2012) gegen LUGI-LUND und die „Schlammschlacht“ auf dem „Kiffberg“, denn dieses Spiel in der Vorrunde suchte knietief und was den Matsch anging seinesgleichen. Zwar ging man am Ende nicht als Sieger vom Platz, doch sang sich das Team auf Dänisch („Når vi er i Partille…“) und von Kopf bis Fuß mit Schlamm „geschminkt“ tanzenderweise in die Herzen aller Menschen, die ihnen während der Heimreise zur Schule begegneten. Sogar 3 neugierige Jungs von LUGI-LUND wurden kurzerhand mit ins Boot genommen und sangen / tanzten nach kleiner Einübung auch mit! So kam es, dass noch jegliches Heimweh von Tag 1 schlichtweg verpuffte und stattdessen Freude über das Dabeisein bei so einem gigantischen, herzlichen Turnier sich rasend schnell ausbreitete. Ebenfalls zur Freude aller kristallisierte sich während dieser Woche zudem noch heraus, dass „der neue Chef im Team“ zukünftig von hinten (im Tor) lautstark Kommandos geben wird. Ulis Stimmbänder dürften sich daher also in der nächsten Saison wohl etwas ausruhen können. Auch schön, oder?!!

 

BOYS 12 – Coach Joni – „Learning english from BanglaCLUB“

Unsere kleinen großen Fighter haben ein wirklich tolles Turnier gespielt und mussten sich erst im Viertelfinale des B-Pokals dem späteren belgischen Gesamtsieger HC Eynatten geschlagen geben. Bis dahin allerdings „durften“ u.a. die Jungs aus Bangladesch eine hohe Niederlage gegen den MTVD hinnehmen. 32:6 hieß nachher das Endergebnis einer einseitigen Partie. Zum Dank verbrüderten sich unsere Jungs daraufhin mit BanglaCLUB, ließen sich ein wenig englisch von ihnen beibringen und Joni gab den indischen Jungs sogar eine kostenlose Übungseinheit „Dreher-Schulung von A-Z“. Keine Handballschulung hingegen brauchten sie dem Team von LUGI LUND anbieten, das mit 18:8 gegen uns gewann. Doch nach Spielende auf dem Weg zum Essen kam es plötzlich zur dritten Halbzeit dieses Spiels: Es wurde ein Gesangsbattle veranstaltet, das selbst Dieter Bohlen von seinem Hocker gefegt hätte. Zu guter Letzt sei bei den jungen Männern noch erwähnt, dass im abschließenden Spiel Coco aus dem Team G12 ausgeholfen hat, weil Stammkeeper Falk sich im Boden vertrat und das Spiel 30 Minuten im Schneidersitz zwangsläufig von der Seite anschauen musste. Er sah unter anderem, dass Coco sogar sehr gut mithalten konnte, doch fürchtet er sich in naher Zukunft nicht vor Konkurrenz, denn: „Sie ist ja ein Mädchen und ich bin ein Mann!“

 

BOYS 14 – Coach Berger – „Hoch geflogen, aber nicht mehr den Weg zurück zur Erde gefunden“

Viel vorgenommen nach zuletzt zwei verlorenen Partille-Cup-Halbfinals hatte sich Coach Berger mit seinen acht C-Jugendlichen, die ja in der vergangenen Saison schon den Clip-Ho-Cup gewannen und mit nur einem Unentschieden Kreisligameister wurden. So versuchte man – koste es, was es wolle – eine Punktlandung auf dem 4. Vorrundenplatz, um dann so weit wie möglich den B-Cup zu rocken. Alles schien gegen 14:35 Uhr perfekt zu laufen, doch nach Halbzeitführung mit 10:5 im Sechzehntelfinale (B-Pokal) dachten viele wohl schon ans Achtelfinale um 17:50 Uhr auf Heden (Hauptspielgelände). Man verlor also kopflos die 2. HZ mit 4:10 und war doch recht frustriert, denn auf einmal waren alle Träume geplatzt! Es war also nichts mit „Siiiief“ (Teameigene, sich minutenweise ständig lauthals wiederholende Wortkonstruktion – Bedeutung unbekannt), sondern eher „Frusttanzen“ bei der abendlichen Players-Party angesagt. Drei von ihnen gingen dieser Option erfolgreich nach und lernten viele nette, hübsche weibliche Wesen aus diversen Nationen kennen, wohingegen die Daheimgebliebenen sich als „Pferd vorm Karren“ das Gepeitsche und Gekratze unserer G12-Damen über sich ergehen lassen mussten, während sie sie auf Socken und mithilfe eines halben Hula-Hup-Reifens à la Troika über den Gang zogen. Und auch, wenn es vielleicht nicht so klingt, aber es war ein Riesenspaß für alle und vergessen werden es einige von ihnen sicherlich nie.

 

BOYS 16 – Coach Axel – „MTV Dänischenhagen besiegt Schottland – William Wallace weinte bitterlich!“

Die größten Jungs / halben Männer um Coach und Betreuergespann Axel & Axel waren ebenfalls guter Dinge, schon Punkte in der Vorrunde einzuheimsen, doch sollte es leider nicht sein – egal wie knapp die Ergebnisse auch waren. So mussten schnell andere Erfolgserlebnisse her und gesagt, getan: Es wurde untereinander genippeltwisted, Bimbo-Uno gespielt und ab und zu nächtlich gebadet, bis die Sonne wieder um die Ecke kam. Erwähnenswert beim Bimbo-Uno seien noch die Regeln, die besagen, dass der Verlierer am Folgetag ALLES tun musste, was von den Teamkollegen verlangt wurde. Es fiel dabei auf, dass einige wohl an mehreren Tagen hintereinander die Fortuna-Göttin nicht auf ihrer Seite hatten. Am Freitag schließlich stand dann das Spiel gegen das schottische Nationalteam an. „Wir gehen nicht als Verlierer vom Platz“, schwor man sich ein und siehe da: Ein deutsches Nationalteam hätte es auch nicht besser machen können, denn man wuchs über sich hinaus und bezwang die „William Wallaces“ aus Schottland mit 10:9, woraufhin sich bei den blauweißen „Rockträgern“ nach Spielende der teilweise auftretende Nieselregen in Dinosauriertränen verwandelte und die Laune sich wohl auch mit einem fetzigen Dudelsack-Konzert nicht wieder hätte verbessert. Das Sechzehntelfinale (B-Pokal) gegen ein brasilianisches Team musste dann aber postwendend mit einem Tor Unterschied leider verloren gehen und wie schon bei den BOYS14 dieselte man sich schnell für die Players-Party ein, um „andere“ Siege einzufahren. Es klappte – so viel ist überliefert – doch möchten wir an dieser Stelle gentlemanlike über Einzelheiten schweigen. Nur so viel: Leichte Annäherungsversuche der Skandinavierinnen wurden als eine Art Wettbewerb dankend angenommen.

 

LEADERS – “2014 muss ein Partille-Knigge-Pass her!“

Man hatte als Betreuer und Coach das Leben (wie gewohnt) teilweise nicht einfach, sollte man doch Fragen wieder und wieder beantworten, auf Lebenslagen aufmerksam machen und stets Ruhe, Gelassenheit und auch Weisheit bewahren. Gefühlt waren wir die Gelbe-Seiten-APP der Kinder, aber wir waren es wirklich gerne!!!

Doch die Einführung eines Knigge-Passes könnte durchaus hilfreich sein, um Folgendes (Stand: Jetzt) zu vermeiden…

• Niemals im Bus oder Bahn die anderen Fahrgäste zuerst aussteigen lassen

• Fahrräder haben auf Fahrradwegen KEINE Vorfahrt.

• Wofür sind eigentlich Toilettenbürsten da?

• Teller und Tassen werden doch immer vom Personal abgeräumt, oder nicht?

• Nachts bis 1 Uhr Basketball spielen draußen vor den Schlafräumen ist erlaubt!

• Man benötigt für die 7 Tage in Schweden generell immer Bekleidung für 14 Tage.

• Wenn kein Leader sagt, wir sollen an Ampeln halten, geht man (natürlich) einfach über rot.

• Von alleine schlafen gehen, wenn am nächsten Tag um 9.05 Uhr ein Spiel ansteht? …warum?

• usw.

Wir werden daher vor dem nächsten Partille CUP eine offizielle „Task Force“ ins Leben rufen, die so einen Knigge-Pass ausarbeitet, wobei die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung schon jetzt bei gefühlt 11% besteht, denn so sind sie eben, unsere kleinen, eigenständigen Hauptdarsteller und Hauptdarstellerinnen! Aber wehe, es wird mal ein Pflaster benötigt……. Zwinkernd

 

Weitere Kuriositäten, schöne Sprüche und Ereignisse der 7 Tage:

• Verschlafene Aliens beim Frühstück?! Axel O.: „Ihr lacht, so etwas hab ich zu Hause täglich!“

• Wir fordern zukünftig einen Tag Pause des Turnieres - ist ja schließlich bei einer Fußballweltmeisterschaft auch nicht anders.

• Allgemein flogen die Hormone tief im G12/B12er Bereich, während postwendend bei den Leadern logischerweise Druck aufgebaut wurde…

• Joni war während der Players Party der „Maulwurf“ der Leader.

• Die letzte Trainerbesprechung endete am Freitagabend „ohne Worte“ – die Luft war offensichtlich raus, oder lag es etwa daran, dass Schinken, Speck, Käse und andere französische, italienische und norddeutsche Leckereien aufgegessen/ausgetrunken waren?!?!?!?!?!

• Ein Rosenverkäufer hätte während der Leaders-Party sicherlich viel Geld machen können! P.S.: Der Sänger hat aber auch wirklich sowas von toll gesungen und gerochen………….

• Die Eröffnungsfeier erlebten wir vom Parkett aus. Im nächsten Jahr winkt vielleicht also die große Bühne hinter der deutschen Fahne, nachdem wir uns von Jahr zu Jahr immer dichter annähern. Das wäre ein Erlebnis!!!

• Das Betreuer/Spieler-Spiel fiel aus, dafür veranstalteten die Kids alle (!!!) ein Rubgy-Football-Handball-Mix-Match auf dem Schulrasen nach dem „Hase und Igel – Prinzip!“ Es war sehr cool und hat offensichtlich verdammt viel Spaß gebracht.

• Wir wünschen Uschi (Julius) und seinem Arm (gebrochen) alles erdenklich Gute und hoffen, er ist nächstes Jahr wieder dabei!

• Der Herr der Wertsachen, unser „Tresor-Axel“ Schulz ist jeden morgen stramm gejoggt und schwärmte von Tag zu Tag mehr über unsere badeseenahe Unterkunft. Leider fuhr er nicht mit allen nach Hause, sondern musste beruflich noch von Göteborg aus in die USA fliegen.

• Das Wetter war nur 30 Kilometer entfernt teilweise viel besser als bei uns. So’n sch…

• In Zukunft wird zwischen den Leadern weniger kommuniziert, dafür mehr „geliked“ und „gedisliked“. Danke dafür, Mark Zuckerberg (Erfinder von Facebook).

• Anja & Anja, Axel S. und Ekkehard waren die guten Seelen der Teams. Sie entlasteten die Hauptbetreuer fast schon, bis diese vor Überflüssigkeit Langeweile verspürten! Ein großer Dank an Euch!

• Nach dem „Großen Fressen“ auf dem Sonnendeck der Stena-Line während der Rückfahrt haben wir danach doch glatt unseren riesigen Müllsack irgendwo liegen gelassen. Für sachdienliche Hinweise zur Wiederkehr bedanken wir uns bereits jetzt und honorieren diese mit Finderlohn aller restlichen Kronen, die wir nicht ausgegeben oder nicht doch bereits irgendwelchen Einarmigen geschenkt haben.

• Lukas „Dagobert Duck“ Rathje ist ein unglaubliches, kleines Glücksschweinchen! Cool Warum? Fragt ihn selbst, oder besucht sein Facebook-Profil….

• Zu guter Letzt grüßen wir und bedanken uns noch ganz kurz beim lieben und allen wohl bekannten Christian S. vom THW Kiel, der uns während der Rückreise auf der Stena stets nett mit Späßen unterhalten wollte, überlegen aber, 2014 doch eher einen richtigen Clown zu engagieren.

 

Liebe Partille-CUP-Teilnehmer und Leser, abschließen möchten wir unseren diesjährigen Bericht mit einem wohl sehr treffenden, schönen, traurigen, aber auch hoffnungsvollen Kommentar von Coach Uli Voigt: „51 Wochen sind aber noch gaaaaaaaanz schön laaaaaaaaang!“.

Warum? Weil in 51 Wochen sich (erst!!!) wieder die großen Pforten des Partille CUPs öffnen. Bis dahin schaut doch einfach auf unserer Homepage vorbei und vergnügt Euch an den 180 Bildern und einigen Videos vom diesjährigen CUP, o.k.? Dann vergeht die Zeit garantiert wie im Flug.

Bis bald also!

Eure 46 Partille 2013 – Fahrer

 

Lars Berger
mtvd-handball.de

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