Interview mit JILL SIEVERT

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Interview mit

JILL SIEVERT

vom 29.08.2013

Hi Jill,

die U17-Europameisterschaft in Polen ist vorbei und Ihr seid Dank des Sieges gegen die Niederlande während der Platzierungsspiele für die U18-WM 2014 qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch dazu aus Deiner Heimat! Wie waren Deine persönlichen Eindrücke in Polen?

Dankeschön! Einmal eine EM mitspielen zu dürfen, war schon ein Erlebnis, das einem vielleicht nur einmal im Leben ermöglicht wird. Bedingt dadurch, dass die EM bis ins kleinste Detail durchorganisiert ist, bleibt allen teilnehmenden Spielerinnen wenig Zeit und Möglichkeiten, sich Land und Leuten zu widmen. Alles was sich um das Thema Handball und deren Durchführung dreht, kann ich nur positiv bewerten, denn es hat alles super geklappt.


Du wurdest im ersten Spiel gegen Tschechien noch aufgrund einer kleinen Verletzung geschont, wie wir im INTERNET LIVE STREAM verfolgen konnten. Was hattest Du genau und ist nun wieder alles in Ordnung?

Ich hab mich leider im letzten Training vor dem ersten Spiel verletzt, indem ich beim Gegenstoß mit Körperkontakt von der Seite im Fuß weggeknickt bin und dabei habe ich mir ein Außenband an- oder durchgerissen. Mit Tape & Co und auf die Zähne beißen, konnte ich dann doch spielen. Zum Glück!! Ich habe immer noch Schwellungen im Fuß, aber die werden auch bald weg gehen.

Welcher Deiner Einsätze (welches Spiel, welches Tor?) hat Dir besonders gefallen und warum?

Das Spielen gegen Holland macht besonders Spaß. Die Holländerinnen kennen wir inzwischen sehr gut und wir wissen, auf was wir uns genau einstellen müssen. Die beiden Tore, die ich in entscheidenden Phasen geworfen hab, sind mir besonders in Erinnerung geblieben.

 

Erzähl ein wenig über Deine Position im Team. Du wurdest sehr oft in der Abwehr eingesetzt. Entwickelst Du Dich vielleicht zukünftig zur deutschen Abwehr-Cheffin auf dem Platz? Was meinst Du?

In der Nationalmannschaft spiele ich viel Abwehr und bin die sogenannte „Feuerwehr“ oder „Allrounderin“ und kann auf fast jeder Position spielen und helfen. Früher in Dänischenhagen war Abwehr noch nicht so meine Leidenschaft, aber mittlerweile packe ich umso mehr zu.

Was war denn außerhalb des Sports los? Durfte auch mal gefeiert werden wie z.B. eine Players Party (ähnlich Partille-CUP) oder war jeder Tag von morgens bis abends organisiert?

Feiern gab es leider nicht „im Sortiment“. Einen kleinen Beigeschmack haben wir nach dem Finalspiel Schweden gegen Russland erleben dürfen. Ihr denkt dran, dass es eine rein weibliche EM ist und die „Disco“ nur mit Mädels in Trainingsanzügen besetzt ist!!! :D

Soweit wir die EM verfolgen konnten, hatte sich Euer Trainerstab glaube ich etwas mehr vorgenommen, als 10. zu werden. Warum hat es Deiner Meinung nach nicht geklappt?

Wir und die Trainer hatten höhere Ansprüche, haben es aber nicht geschafft, unser Können und unsere Leistung abzurufen. Wobei zu bedenken ist, dass die EM mit hochkarätigen Gegnern besetzt war.

Verrate uns zum Abschluss noch Dein schönstes EM-Erlebnis aus Polen, das Du nie vergessen wirst...

Natürlich immer wieder mit den Mädels auf der Platte Arm in Arm zu stehen und mit dem Blick auf die deutsche Fahne unsere Nationalhymne zu singen. Ein Glück wird die Hymne so laut gespielt, dass man meinen Gesang nicht hören kann! :D ...Und natürlich meine mitgereisten Eltern und mein Bruder, die mich bei jedem Spiel lautstark im Deutschlandtrikot, mit Zurufen und Tröten unterstützt und angefeuert haben.

 

Danke Dir, Jill !! Vielleicht sehen wir Dich ja im nächsten Jahr mit dem Bundesadler auf dem Trikot beim Partille-Cup 2014 in Göteborg. Du hättest dann bei der U18-Europameisterschaft auf jeden Fall viele, viele Dänischenhagener Fans auf der Tribüne! :)

Sollte ich dabei sein, freue ich mich über jeden Dänischenhagener Fan. Lächelnd

 

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